Violin Tuned D.E.A.D, 1968
NTSC, Ton, schwarzweiss
In einem geschlossenen Raum, seinem Studio, das die ganze Welt als Hintergunddekor sein könnte, schlägt Bruce Naumann, der am Boden / der Wand liegend fixiert wird, auf einer Geige die Akkorde des TODES an. Ein Nachhall, der die Mäander des Geistes durchquert und auf die Wände der Zelle prallt.
Diese Klangeskalade, ein großer Nachhallraum, verweist hallend auf eine seiner Skulpturen, die er 1981 angefertigt hat: Diamond Africa With Tuned Chair D.E.A.D (Afrika Diamant mit auf d,e,a,d gestimmtem Stuhl, wie englisch DEAD: TOD).
Ein musizierender Stuhl ist umgekehrt an der Decke angebracht. Isoliert und eingefangen ist er fähig, seinen eigenen Trauermarsch zu spielen. In gewisser Weise bedient sich Bruce Naumann seines Körpers wie des Stuhls, einer Materie die er manipulieren kann, um den sich der Klang herum entfaltet und sich in ständiger Bewegung zwischen Leben und Tod seinen Weg bahnt.
Stéphanie Moisdon