Flesh to White to Black to Flesh, 1969
NTSC, Ton, schwarzweiss
Flesh to White to Black to Flesh ist eine Geschichte über das mehrmalige Vorbeilaufen, die Zweiteilung und die Verdoppelung des Körpers des Künstlers.
Am Anfang bedeckt Bruce Nauman, der auf einem Stuhl sitzt, seine Haut in einer Art archaischem und theatralischen Ritual langsam mit weißer Farbe. Durch diese Handlung hebt er sich von seinem dunklen Schatten ab, der auf die Wand projiziert wird. Anschließend bestreicht er sich mit schwarzer Farbe und paßt sich diesem Schatten soweit an, daß er nacheinander alle Spuren einer Maske beseitigt, verschwinden läßt, um seine eigentliche Identität wiederzufinden. Geformter Körper, Stoff, Oberfläche der Schrift, Bruce Nauman spielt mit seinen eigenen Verwandlungen. Der Bildhauer und sein Gegenstand - der Bildhauer ist sein eigenes Objekt.
Diese Frage der gespaltenen Identität bedeckt Bruce Nauman heute weiterhin mit verschiedenen Masken, indem er z.B. die Figur des Clown benutzt, d.h. die abstrakte Idee einer Person und nicht das Bild des Subjekts selbst.
Stéphanie Moisdon